Windkraft: Riesenchance für die Region Regensburg

„Begehung des Windpark-Standortes in Sinzing“, v.l.n.r.: Georg Freiherr von Aretin, Carolin Wagner, Stefan Bachmaier, Christoph Markl-Meider
Dr. Carolin Wagner, MdB

08. Dezember 2021

In den Plänen der neuen Ampel-Regierung spielt die Windkraft eine zentrale Rolle für den Energiemix einer CO2-neutralen Zukunft. Um sich über den aktuellen Stand des Windparks in Sinzing zu informieren, besuchte die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Carolin Wagner die Regensburger Geschäftsstelle der Wind- und Solarparkentwicklerin OSTWIND Erneuerbare Energien. "Wir müssen in diesem Land viele Windräder und Solaranlagen bauen, damit wir mit grünem Strom die Mobilitätswende schaffen und die Wirtschaft mit ausreichend Strom versorgen können.

Auch hier rund um Regensburg gibt es geeignete Flächen, die wir für die Energiewende nutzen müssen. Es ist mir ein großes Anliegen, diesen Wandel kräftig mit anzuschieben", so Wagner. Auch die Geschäftsleitung von OSTWIND sieht angesichts der Ampel-Pläne, bis 2030 rund 80% des Stroms aus erneuerbaren Energien zu erzeugen und Planungs- und Genehmigungsverfahren dafür zu beschleunigen, positiv in die Zukunft. "Der Klimawandel nimmt leider keine Rücksicht. Wir müssen die erneuerbaren Energien jetzt rasch ausbauen und dafür gilt es, auch mit Blick auf Bayern, bestehende Hürden abzubauen", so OSTWIND-Geschäftsführer Stefan Bachmaier. Gerade die im Freistaat geltende 10-H-Abstandsregel sei als eine solche Hürde zu nennen. "Durch die 10-H-Regel ist der Ausbau der Windkraft hier in Bayern zum Erliegen gekommen und auch wenn Kommunen mehrheitlich pro Windkraft eingestellt sind, führt die 10-H-Regel dazu, dass sich viele Rathauschefs und -chefinnen da nicht ranwagen", so Georg Freiherr von Aretin, der als Leiter der Projektentwicklung bei OSTWIND seit vielen Jahren die Branche bundesweit und international im Blick hat.

Den Standort der beiden geplanten Windräder in Sinzing nahm Wagner im Anschluss an das Gespräch unter Augenschein und versicherte sich so über den ausreichend vorhandenen Abstand zur nächst gelegenen Siedlung. "Wenn man sich diese optimale Stelle in einem bewirtschafteten Wald ansieht und weiß, dass hier schon seit sicherlich drei Jahren zwei Windräder Energie erzeugen könnten, aber die Fläche immer noch brach liegt, dann kann man nur mit dem Kopf schütteln", so Wagner.

Die SPD-Abgeordnete sieht in der Energiewende auch eine große Chance für den regionalen Arbeitsmarkt. "Der Strukturwandel in der Automobilbranche wird gerade mit Blick auf die Zulieferer nicht ohne Folgen für die Arbeitsplätze vor Ort bleiben. Auf der anderen Seite müssen in naher Zukunft viele Wind- und Solaranlagen entwickelt, geplant, produziert und instand gehalten werden. Diese Chance müssen wir einfach für Regensburg nutzen und aus unserer Region einen grünen Technologie-Standort machen", so Wagner. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien, so ein Fazit des Gesprächs, bietet dafür eine gute Grundlage und viele zukunftsgerichtete Arbeitsplätze.

Was die 10-H-Regel anbelangt, findet Wagner nochmal deutliche Worte: "Wer es ernst mit der Energiewende meint, der würde nie auf die Idee kommen, so eine Windkraftblockade auf den Weg zu bringen. Dies benachteiligt eindeutig künftige Generationen, denn ihre Lebensgrundlage wird erheblich beeinträchtigt und zerstört. Es ist unglaublich, was die CSU in Bayern hier veranstaltet." Bereits im September 2021 hat Wagner mit einer Parteigenossin aus München Klage vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gegen die Windkraftbremse 10-H eingereicht. Die Klage wird dort aktuell noch geprüft.

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