Willkommenskultur stärken für Forschungsstandort Deutschland

Dr. Carolin Wagner (SPD) diskutiert bei Thermo Fisher gute Rahmenbedingungen für Wissenschaft und Forschung.
Foto: PAT:ART

22. November 2023

Unter dem Radar der Schlagzeilen stellt die Ampel-Regierung richtige und wichtige Weichen, um Deutschland zukunftsfähig aufzustellen. Das bekam Dr. Carolin Wagner, MdB beim Firmenbesuch von Thermo Fisher am Dienstag wieder einmal bestätigt. Vom Weltmarktführer für Gen-Synthese, der auch in Regensburg zwei Standorte unterhält, kam Lob für die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Gen- und Zellstrategie, die in einem 2022 gegründeten Translationszentrum derzeit erarbeitet wird. Damit sichert die Ampel den internationalen Spitzenplatz der deutschen Medizintechnik.

„Für Thermo Fisher ist Deutschland ein nach wie vor sehr wichtiger Standort mit sehr guten Rahmenbedingungen“, erklärte Christiane Landsberg, verantwortlich für die Kommunikation mit politischen Entscheidern in Deutschland. Sie bestätigte der Bundestagsabgeordneten auf ihre Nachfrage, dass die Branche sich darum bemüht, sich unabhängiger von asiatischen Märkten zu machen und in Europa neue Cluster zu bilden. Wagner: „Das wird auch von der Politik her forciert, etwa mit dem Industriestrompreis für energieintensive Unternehmen, die die Grundlage für viele andere Produktionen stellen.“

Beim Firmenrundgang mit anschließendem Pressegespräch diskutierte Wagner mit den Verantwortlichen des Unternehmens, darunter Dr. Axel Trefzer, Geschäftsführer der Thermo Fisher Scientific GENEART GmbH, und dem Grundlagenforscher in der Humangenetik an der LMU München Prof. Dr. Thomas Carell, wie Deutschland als Forschungs- und Entwicklungsstandort für Biotechnologie (Genomik) attraktiv bleiben kann. „Wir brauchen eine Willkommenskultur in Deutschland, damit kluge Köpfe in Wissenschaft und Forschung zu uns kommen und bleiben“, war sich die Runde einig. „Die Clusterentscheidung mit dem Bio Park war richtig für uns hier in Regensburg“, hielt Wagner fest, „das erhält uns gute und impulsgebende Arbeitsplätze vor Ort“.

Wirtschaft und Wissenschaft findet heute immer mehr global statt. Dass Deutschland hier die Balance hält, zwischen Freizügigkeit, Flexibilität von Arbeitsbedingungen und weltweitem Wissenstransfer auf der einen Seite und dem Schutz von Arbeitnehmer*innen, Menschenrechten und der Einhaltung von europaweiten Standards, das sei die große Verantwortung der Politik, so Wagner: „Wir müssen das gut austarieren und dürfen nicht alle Arbeitsrisiken auf die Arbeitnehmerseite abladen.“ Die Sozialdemokratin nahm den Wunsch nach Bürokratieabbau und verlässlichen Rahmenbedingungen mit auf den Weg. Wagner: „Unsere öffentlichen Verwaltungen leisten sehr gute Arbeit. Gleichzeitig dürfen wir hier noch schneller werden. Vieles sickert noch zu langsam durch, wenn wir etwas in Berlin beschließen.“

Hintergrund:

Thermo Fisher Scientific entwickelt mRNA-Technologien, Proteomik und genomische Sequenzierungstechnologien, die bei der Entwicklung und Herstellung von Therapien eingesetzt werden. Das Portfolio kommt in den verschiedensten Technologien zum Tragen von den Bereichen Sicherheit, Messtechnik, Gesundheit, Pharma und Biotechnologie hin zu Erneuerbaren Energien, Batterie- und Wasserstofftechnologie. Der Konzern beschäftigt 120.000 Mitarbeitende weltweit, davon 6.000 in Deutschland und etwa 350 an den beiden Standorten in Regensburg im Gewerbepark und im Biopark.

Thermo Fisher PAT:ART
Was braucht der Forschungsstandort Deutschland? Im Gespräch bei Thermo Fisher (v.l.): Dr. Ilja Hagen (Bio Park), Prof. Dr. Thomas Carell (LMU München), Dr. Carolin Wagner, MdB, Christiane Landsberg, Dr. Axel Trefzer und Dr. Kirsten Tief-Kuery. Foto: PAT:ART

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