Am Dienstag, 30.7., hat die Deutsche Umwelthilfe einen Hitze-Check veröffentlicht, in dem unter anderem Regensburg als am stärksten versiegelt und somit besonders anfällig für einen Hitzestau in der Stadt ist.
Dazu äußert sich Dr. Carolin Wagner, MdB, wie folgt: „Bundesweit sind im letzten Jahr nach Angaben des RKI etwa 3.000 Menschen an Folgen von Hitze gestorben. Mit Blick auf eine älter werdende Bevölkerung mit gleichzeitigem Anstieg von Hitzetagen über 30 Grad besteht also akuter Handlungsbedarf“. Dass Bundesbauministerin Klara Geywitz Hitzeschutz und Klimaanpassung in den Programmen zur Städtebauförderung zu einer Voraussetzung für die Bewilligung von Fördergeldern des Bundes machen will, hält Wagner für einen wichtigen Schritt. „Mehr Raum für abkühlendes Grün in Parks, Verschattung mit Sonnensegeln in den Innenstädten und an Spielplätzen, viel mehr Trinkbrunnen und kühle Rückzugsorte unter anderem auch für wohnungslose Menschen – das alles sind Maßnahmen, die jetzt angegangen werden müssen und zwar von allen Ebenen: Bund, Land und Kommune gleichermaßen“, so Wagner.
Mit Blick auf Regensburg begrüßt die Bundestagsabgeordnete die Anstrengungen aus dem Rathaus heraus, um der mittelalterlich geprägten und somit steinigen Altstadt Maßnahmen gegen die Hitze entgegenzubringen. Die Stoßrichtung der Deutschen Umwelthilfe nach mehr Grün und Hitzeschutzmaßnahmen in den Städten entspricht letztendlich der Linie der Stadt Regensburg, betont Dr. Thomas Burger, Fraktionsvorsitzender der SPD im Regensburger Stadtrat. „2022 wurde mit dem Beschluss eines kommunalen Hitzemanagementprozesses noch einmal nachgelegt, der unter anderem mehr Fassadenbegrünung und Trinkwasserbrunnen vorsieht." Die SPD-Fraktion fordert zudem weitere Maßnahmen nach dem Vorbild der Wiener Coolen Stelen, die neben Trinkwasser auch einen Sprühnebel zur Absenkung der Umgebungstemperatur vorsieht. Wagner und Burger ist insbesondere in der Umgestaltung von öffentlichen Plätzen wie dem Obermünsterareal, dem Emmeramsplatz oder dem Alten Kornmarkt wichtig, mehr Grün anstelle parkender Autos auf versiegelten Parkplätzen zu schaffen. „Parkplätze von Anwohnern sollten eher in Quartiersgaragen - wie im Rahmen der Mobilitätsdrehscheibe vorgesehen - untergebracht werden“, so Burger weiter.
Auch die Staatsregierung sehen die Bundestagsabgeordnete und der Fraktionsvorsitzende der SPD in der Verantwortung. „Hilfreich wäre bei all den vor uns liegenden Herausforderungen, wenn der Freistaat die Bewältigung des Klimawandels endlich als kommunale Pflichtaufgabe begreifen und mit entsprechenden finanziellen Mitteln ausstatten würde“, so Burger. „Das Klimaanpassungsgesetz der Bundesregierung, das seit 1. Juli in Kraft ist, muss der Freistaat in Landesrecht umsetzen und die bayerischen Kommunen somit bei der Umsetzung ihrer Hitzeschutzmaßnahmen unterstützen“, so Wagner.