Gemeinsames Schreiben aller Regensburger Bundestagsabgeordneten an Galeria Kaufhof

24. März 2023

Heute habe ich im Namen aller vier MdBs in Regensburg einen Brief an die Geschäftsführung der GALERIA Kaufhof Karstadt GmbH verschickt. In diesem fordern wir ganz klar, dass die Galeria Kaufhof Filiale am Regensburger Neupfarrplatz bestehen bleibt. Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei meinen drei Wahlkreiskollegen Peter Aumer, Stefan Schmidt und Ulrich Lechte bedanken, die den Brief mitunterzeichnet haben. Gemeinsam setzen wir uns für die Regensburger Altstadt und die Beschäftigten ein.

Der gesamte Brief:

„Sehr geehrter Herr Müllenbach, Sie haben es in der Hand, aus einer katastrophalen Lage für fast 90 Menschen und ihre Familien eine erträgliche zu machen. Was die Beschäftigten der Regensburger Galeria Karstadt Kaufhof Filiale auf dem Neupfarrplatz nun dringend brauchen ist mehr Zeit, um die Schocknachricht zu verarbeiten und neue Zukunftsperspektiven für sich zu finden. Wir, die vier Bundestagsabgeordneten im Wahlkreis Regensburg, möchten Sie daher gemeinsam dringend ersuchen, die Filiale in Regensburg aus der ersten Schließungswelle zum 30.06.2023 herauszunehmen und den Betrieb möglichst noch bis Ende des Jahres fortzuführen.

In den vergangenen Jahren hat der Galeria Konzern Hilfen des Bundes in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro erhalten. Mit diesen Hilfen haben wir von Seiten des Bundes Verantwortung übernommen für die vielen Tausend Beschäftigten und für den Fortbestand belebter Innenstädte. Wir möchten an Sie appellieren, ebenfalls dieser Verantwortung gerecht zu werden. Von den enormen Summen, die der Staat im ersten Rettungsverfahren zur Verfügung gestellt hat, um die Filialen zu sanieren und umzubauen auf das Konzept 2.0., ist nichts Spürbares in der Filiale am Regensburger Neupfarrplatz angekommen – dafür fehlt uns jegliches Verständnis! Für die Beschäftigten und ihre Partner, Kinder und ggf. pflegebedürftige Angehörige ist die Schließung ein harter Schlag. Sie werden nun nach oft langjähriger und engagierter Tätigkeit in eine ungewisse Zukunft geschickt. Die äußerst kurze Frist bis 30.06.2023 ist menschlich und moralisch bitter. Wir sind sicher, dass der Galeria Konzern mit einem zeitlichen Entgegenkommen viel zu einem positiven Nachhall in schlimmer Lage beitragen kann.

Wir stehen in engem Kontakt mit der Regensburger Stadtspitze und teilen die Einschätzung der Oberbürgermeisterin, dass in Regensburg die beiden Galeria Karstadt Kaufhof Filialen unabhängig voneinander zu betrachten sind, unterschiedliche Zielgruppen haben und keine klassische Doppelstruktur aufweisen. Beide Filialen werden hoch geschätzt in der Bevölkerung der Stadt Regensburg, bei Touristinnen und Touristen in der Welterbestadt und im Einzugsbereich Ostbayern und sind zukunftsfähig in einer prosperierenden Region mit erheblicher Kaufkraft und kontinuierlichem Wachstum.

Wir, die Bundestagsabgeordneten der Region, bitten Sie, sich die Umsatzzahlen (bereinigt um etwaige Sondereffekte der Coronazeit) noch einmal anzusehen und einen – zumindest vorübergehenden – Weiterbetrieb der Filiale in Erwägung zu ziehen. An anderen Standorten wie Erlangen haben die Verhandlungen mit den Eigentümern Früchte getragen. Wir fordern Sie daher auf, nochmals über eine Reduzierung der Mietkosten zu verhandeln und bieten unsere Unterstützung an, soweit dies in unserem Einflussbereich liegt. Auch Frau Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer unterstützt unser gemeinsames Anliegen mit ganzer Kraft.

Das Wichtigste ist nun, eine tragfähige Zukunftsperspektive für die Beschäftigten sowie für eine nachhaltige Innenstadtentwicklung zu finden. Geben Sie uns dafür Zeit! Für einen persönlichen Austausch stehen wir gerne zur Verfügung.“

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