"Freiwillige junge Leute leisten einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft"

27. Oktober 2023

„Freiwillige junge Leute leisten einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft“, so die Regensburger Bundestagsabgeordnete Dr. Carolin Wagner (SPD) beim Informationsgespräch in der Jakob-Muth-Schule. Eingeladen hat die Sportjugend Regensburg im BLSV. Bayernweit leisten weit über 300 junge Leute ein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr, so der Vorsitzende Detlef Staude.

Sein Heimatverein SV Sallern ist schon seit über 10 Jahre eine Einsatzstelle für FSJ'ler. Hier ist heuer Elias Hirschinger mit viel Engagement dabei. Nach seiner Übungsleiter-Ausbildung in Landshut ist Elias an sechs Grundschulen im Einsatz, darunter auch die Jakob-Muth-Schule. „Mir macht es riesig Spaß“, meint der junge FSJ'ler, der zudem beim SV Sallern die E2- und D-Jugend trainiert.

Foto: (v.l.n.r.) Helena Schmid, Elias Hirschinger (FSJ´ler), Philipp Seitz (Präsiden des BJR), Agnes Unterholzner (FSJ), Direktor Detlev Rausch (Jakob-Muth-Schule), Detlef Staude (Vorsitzender der Sportjugend), Dr. Carolin Wagner, MdB
Foto: (v.l.n.r.) Helena Schmid, Elias Hirschinger (FSJ´ler), Philipp Seitz (Präsiden des BJR), Agnes Unterholzner (FSJ), Direktor Detlev Rausch (Jakob-Muth-Schule), Detlef Staude (Vorsitzender der Sportjugend), Dr. Carolin Wagner, MdB

Philipp Seitz, der Präsident des Bayerischen Jugendrings (BJR), kämpft derzeit drohende Kürzungen bei den Freiwilligendiensten abzuwenden. „Jede vierte Stelle fällt 2024 weg, wenn die Mittel nicht mehr wie heuer bereitgestellt werden“, so Seitz zu der SPD-Politikerin.

„Freiwilligendienste sind ein sehr guter Weg, junge Menschen an soziale Arbeit heranzuführen und sie in dieser wichtigen beruflichen Orientierungsphase Selbstwirksamkeit erfahren zu lassen“, erklärte Seitz. Besorgt zeigte er sich über die aktuellen politischen Entwicklungen im Bund: Sollte die Bundesregierung ihre Sparpläne tatsächlich umsetzen, könnten viele Stellen bei den Freiwilligendiensten nicht weiter angeboten werden.

Der BJR-Präsident erklärte, dass im Bundeshaushalt 2024 aktuell Kürzungen beim Bundesfreiwilligendienst und bei den Jugendfreiwilligendiensten (FÖJ, FSJ, FIJ) vorgesehen seien. Die bisher geplanten Kürzungen belaufen sich nach Angaben des BJR in beiden Dienstformaten auf 78 Mio. Euro, im Jahr 2025 sollen die Mittel für die Freiwilligendienste um weitere 35,89 Mio. Euro gesenkt werden. Damit droht in den nächsten beiden Jahren ein Wegfall von 36% der Gesamtmittel des Bundes für die Freiwilligendienste.

Dazu hat sich auch die Vollversammlung des Bayerischen Jugendrings positioniert: Die drohenden Kürzungen bedeuten eine Finanzierungslücke auf Seiten der Träger und damit den Wegfall von Einsatzstellen. „Das würde konkret heißen, dass Freiwillige in Kitas, Schulen, Sportvereinen, beim Naturschutz, in der Kultur oder in der Pflege zukünftig nicht mehr unterstützen können“, heißt es von Seiten des Jugendrings. Der BJR betont entsprechend, dass die Kürzungen zurückgenommen werden.

Wagner bestätigt, dass im ersten Entwurf der Bundesregierung zirka 75 Mio. Euro „im Feuer“ stünden. Im Koalitionsvertrag stehe dagegen, dass man Freiwilligendienste sogar stärken wolle. Sie sei deshalb sehr dankbar über Einladungen zu Trägern, um sich ein Bild über die wertvolle Tätigkeit von jungen Leuten zu machen.

Der Direktor der Jakob-Muth-Schule Detlev Rausch ist sehr dankbar, dass heuer wieder sechs FSJ'ler im gebundenen Ganztag eingesetzt werden können. Diese unterstützen Schüler und Schülerinnen nicht nur beim Lernen im Unterricht, sondern geben auch viele wertvolle individuelle Hilfestellungen im Laufe des Schultages wie beispielsweise in der Pause, beim gemeinsamen Mittagessen, bei Ausflügen und sportlichen Aktivitäten.

Der Internationale Bund e.V. bietet rund 100 Einsatzplätze in verschiedenen Einsatzstellen für junge FSJ- Teilnehmerinnen an. Man könne jungen Leuten ein wichtiges Jahr zur persönlichen und beruflichen Orientierung geben, so Helena Schmid, Gruppenpädagogin in den Freiwilligendiensten Regensburg. Oftmals entscheiden sich diese beispielsweise für einen Studiengang wie „Sonderpädagogik“, ergänzt die Bildungsreferentin Merle Hensel. Auch ein früherer FSJ'ler des SV Sallern habe dieses Studium eingeschlagen, bestätigt Detlef Staude.

Die Regensburger Bundestagsabgeordnete Dr. Carolin Wagner ist sichtlich beeindruckt von dem Engagement der jungen Leute, aber auch der Vertreter der Einsatzorte. Sie können zwar nicht versprechen, dass die Kürzungen vom Tisch kommen, so Wagner. Sie werde sich aber in ihrer Fraktion starkmachen. Immerhin sei es schon gelungen, geplante Kürzungen bei der Jugendarbeit abzuwenden.

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