Drittes Corona-Semester. Fokus auf Studierende legen

Bundestagskandidatin Dr. Carolin Wagner
Foto: Susie Knoll

06. Juni 2021

An den Hochschulen läuft aktuell das dritte Corona-Semester. Viele Studierende haben ihren Campus bislang kaum betreten. Das Studium läuft von zu Hause aus, sofern das überhaupt möglich ist. „Corona erschwert das Studium enorm gerade jungen Menschen, die nicht aus Akademiker-Familien kommen. Viele Studierende gerade hier in Regensburg wohnen noch bei den Eltern, teilweise auf engstem Raum oder noch mit kleineren Geschwistern. Da kann es schwer werden, sich zum Lernen oder für die Online-Vorlesungen über mehrere Stunden zurückzuziehen“, so Dr. Carolin Wagner, Bundestagskandidatin der SPD in Regensburg.

„Immer mehr Studierende können sich nicht mehr selbst motivieren für den Online-Unterricht oder merken, dass ihre Wissenslücken zu groß werden, weil sie sich im Distanzunterricht stärker ablenken lassen“, so Wagner, die hauptberuflich die Studienberatung der OTH Amberg-Weiden leitet. Damit im Herbst möglichst viele Studierende wieder in die Hörsäle zurückkehren können, ist eine hohe Impfquote unter den Studierenden nötig. Wagner fordert deshalb eine Impfstrategie für die Hochschulen. „Von Biontech/Pfizer werden für Ende Juni und für Juli deutlich mehr Impfstofflieferungen erwartet, als noch im Mai. Hier sollten die Impfzentren und Hausärzte in Universitätsstädten insbesondere mit medizinischer Fakultät wie Regensburg durch Campus-Impfungen für Studierende unterstützt werden“, so Wagner.
Neben einem Impfschub für Studierende hat sich durch die Corona-Pandemie weiterer Handlungsbedarf für Studierende gezeigt, wie Wagner erläutert. „Die Angebote für psychosoziale Beratungen an den Hochschulen müssen ausgebaut werden. Schon vor Corona konnten wegen der geringen Kapazitäten in diesem Bereich kaum aufsuchende Angebote erfolgen. Viele Studierende kennen die Unterstützungsangebote ihrer Hochschule aber zu wenig, sodass sie bei einem Bedarf diese nicht aufsuchen“, weiß Wagner. Auch bei fachlichen Unterstützungsangeboten sieht die SPD-Bundestagskandidatin jetzt Handlungsbedarf. „Angebote wie Lernwerkstätten, Kurse zur Bewältigung von Prüfungsangst oder zur Resilienz können an vielen Hochschulen nicht durch die Grundfinanzierung gedeckt werden. Die Staatsregierung sollte die Grundausstattung der Universitäten endlich so erhöhen, dass auch diese Unterstützungsangebote flächendeckend finanziert werden können, die jetzt nach drei Semestern Corona wichtiger denn je sind für den akademischen Nachwuchs in unserer Region“, so Wagner. Auch auf das Bafög richtet die junge SPD-Kandidatin ihren Blick. „Vor 50 Jahren ist von der SPD-Bundesregierung unter Willy Brandt das Bafög eingeführt worden und hat seitdem Millionen junger Menschen das Studium ermöglicht, gerade für zahlreiche Kinder aus Arbeiterfamilien. Leider blockiert die Union vehement Verbesserungen im Bafög“, so Wagner, die eine Rückkehr zum Vollzuschuss und ein elternunabhängiges Bafög fordert.

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