„Der Atomausstieg ist und bleibt richtig!“

06. Juli 2023

Das BASE-Info-Mobil informiert in Regensburg über die Endlagersuche für die hochradioaktiven Abfälle

Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) informiert am 10. und 11. Juli 2023 in Regensburg zum Stand und zum Fortgang der Suche für ein Atommüll-Endlager. Vor dem Hintergrund des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands auf die Ukraine und der Abschaltung der letzten drei deutschen Atomkraftwerke im April wird die Energiedebatte in Deutschland wieder intensiver geführt. Die Regensburger SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Carolin Wagner betont, dass der Ausstieg absolut richtig ist und bedauert die zahlreichen falschen Behauptungen dazu:

„Das Zeitalter der Atomenergie ist in Deutschland endgültig Geschichte. Das, was einst als Fortschritt gefeiert wurde, ist heute Vergangenheit – und das ist richtig so! Die Energieversorgung ist auch ohne Atomstrom gesichert, weil ein gegenüber 2022 verändertes Energieszenario vorliegt. Gasimporte aus Russland wurden weitgehend kompensiert, die Nachfrage nach Gas ist geringer. Zudem werden die Erneuerbaren Energien zügig ausgebaut. Dafür planen wir in diesem Jahr weitere Erleichterungen beim Ausbau von Photovoltaik- und Windkraftanlagen.“

„Der Atomanteil im Energiemix betrug in Deutschland zuletzt nur 4,6 Prozent, Blackouts wird es wegen des Ausstiegs nicht geben. Vielfach hört man, dass wir Atomstrom etwa aus Frankreich zukaufen müssen. Das Gegenteil ist der Fall! Deutschland erzeugt mehr Strom als es benötigt (28 TWh im Jahr 2022). Etwa die Hälfte davon wurde nach Frankreich exportiert, weil es dort zu Stromengpässen kam – obwohl das Land überwiegend auf Atomstrom setzt. Weltweit beträgt der Anteil von Atomstrom nur ca. 10 Prozent. Überhaupt sind Staaten mit eigener Atomenergie eher die Ausnahme: 83 Prozent der UNO-Staaten haben keine Atommeiler.“

„Atomstrom ist, anders als oft behauptet, nicht günstig! Vergleicht man alle Arten der Stromversorgung miteinander, sind die gesamtgesellschaftlichen Kosten beim Atomstrom am höchsten. Das liegt unter anderem an den hohen Versicherungskosten, Kosten für Störfälle und die Endlagerung. Der größte europäische Energiekonzern Électricité de France (EDF) ist verstaatlicht worden, weil er die finanziellen Lasten der Atomkraft alleine nicht mehr schultern konnte: EDF vermeldete für 2022 ein Rekordverlust von knapp 18 Milliarden Euro. Auch die Investition in neue, moderne Atomkraftwerke ist teuer. Die Bauzeit des finnischen Reaktors Olkiluoto sollte eigentlich vier Jahre betragen, hat aber tatsächlich 18 Jahre in Anspruch genommen. Die Kosten stiegen in dieser Zeit um mehr als das Vierfache und werden nun auf rund elf Milliarden Euro geschätzt.“

„Atomkraft ist und bleibt eine Hochrisikotechnologie und ein schweres Erbe, das wir den nachfolgenden Generationen aufbürden. 30.000 Generationen werden noch mit dem Atommüll leben müssen. Es gibt weltweit kein einziges aktives Endlager. Die Suche nach einem Endlager in Deutschland soll bis mindestens 2046 andauern. Es muss dauerhaften Schutz von Menschen und Umwelt vor der Strahlenbelastung für eine Million Jahre gewährleisten!“

Die BASE Ausstellung im Info-Mobil zur Endlagersuche ist am 10.7.2023 und 11.7.2023 auf dem Neupfarrplatz in Regensburg zu sehen. Öffnungszeiten: am 10.7. von 12 Uhr bis 19 Uhr und am 11.7. von 10 Uhr bis 17 Uhr.

Teilen