Der Deutsche Bundestag will mit Mitteln für eine „Nationale Dekade gegen postinfektiöse Krankheiten“ die Forschung, Prävention und Versorgung dieser Krankheiten auf ein neues Niveau heben. Eine halbe Milliarde Euro werden in den kommenden 10 Jahren dafür zur Verfügung gestellt. Dazu äußert sich die Regensburger SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Carolin Wagner wie folgt:
„Postinfektiöse Krankheiten wie ME/CFS bringen den Betroffenen und ihren Familien individuelles Leid und oft soziale Isolation. Die Krankheiten verursachen zudem massive volkswirtschaftliche Kosten. Allein Post Covid und ME/CFS haben im Jahr 2024 Belastungen von geschätzt 63 Milliarden Euro versursacht. Wir müssen den Kampf gegen diese Krankheiten intensivieren.“ Nach dem Vorbild der Nationalen Dekade gegen Krebs wird nun die Nationale Dekade gegen Postinfektiöse Krankheiten ausgerufen.
„Die Erfahrungen aus der Nationalen Dekade gegen Krebs zeigen, wie wir Forschung und Versorgung eng miteinander verzahnen und Erkenntnisse und Fortschritte schnell an die Betroffenen weiteleiten können“, so Wagner weiter. „Der Zeitraum von 10 Jahren schafft Planungs- und Investitionssicherheit. Fördermittel werden gezielt in Förderlinien gegeben und nicht wahllos mit der Gießkanne verteilt. Der Forschungsstandort Regensburg ist bereits sehr gut aufgestellt und ich hoffe sehr, dass auch unsere Region von der Initiative profitieren wird.“
Hintergrund: Postinfektiöse Krankheiten – am bekanntesten sind ME/CFS und Post Covid – sind eine immense Belastung für die Betroffenen und eine gesundheitspolitische Herausforderung. Es handelt sich um komplexe Multisystemerkrankungen, die neurologische, immunologische und das Herz-Kreislauf-System massiv beeinträchtigen können. Die Krankheitsbilder sind extrem unterschiedlich und reichen vom sogenannten Brain Fog über extreme Schmerzen bis hin zu starken Beeinträchtigungen des Nervensystems. Postinfektiöse Krankheiten gibt es schon lange, sie treten aber als Folge der Corona-Pandemie verstärkt auf. In Deutschland sind rund 1,5 Millionen Menschen betroffen. Heilbar sind diese Krankheiten bisher nicht. In Ostbayern sind geschätzt rund 18.500 Menschen von ME/CFS und mindestens 25.000 Menschen von Post Covid betroffen.